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ätherische Öle 20.06.2002 (07:33 Uhr) Ypsen
Guten Morgen,

weiß jemand, ob ein Gesichtswasser mit ätherischen Ölen im ersten Schwangerschaftsdrittel gefährlich sein kann?

Liebe Grüße

Ypsen
Hallo Ypsen,

es kommt ganz auf die ätherischen Öle und die jeweilige Dosierung an. Gerade in der Schwangerschaft muss man hier Vorsicht walten lassen und vor allem auch auf sein verändertes Riechverhalten. Da viele Düfte einfach nicht mehr ertragen werden.

Die Konsequenz ist, dass man Düfte, die man intuitiv ablehnt vermeidet, nur Düfte nimmt, die man als angenehm empfindet und die sehr niedrig dosiert. Eine niedrige Dosierung sind 10 Tropfen ätherisches Öl in 100 ml Grundlage (ob Gesichtswasser, Creme oder Körperöl ist egal).

Ätherische Öle, die nicht verwendet werden dürfen sind:

Ätherische Öle, die die Menstruation fördern:

Basilikum (Ocimum basilicum), das exotische Basilikum (Typ Comoren oder Chemotyp Methylchavicol) und Tulsi (das indische Basilikum - Ocimum sanctum)
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Zimtrinde und -blätter (Cinnamomum verum)

Ätherische Öle, die die Wehen auslösen:

Anis (Pimpinella anisum)
Bay, das Pimentöl (Racemosa Pimenta)
Fenchel (Foenicum vulgare)
Muskatnuss (Myristica fragrans)
Nelkenblätter und -knospe (Syzygium aromaticum)

Ätherische Öle, die neurotoxisch und abortiv wirken:

Ackerminze, auch als japanisches Heilpflanzenöl bekannt (Mentha arvensis)
Beifuß (Artemisia vulgaris) sollte auch so nicht angewendet werden
Boldo (Peumus boldus) gehört zu den toxischsten Ölen überhaupt und sollte ebenso nicht verwendet werden.
Bucco, die Duftraute (Barosma betulina), siehe Boldo
Davana (Artemisia pallens)
Dill (Anethum graveolens)
Eucalyptus dives
Eucalyptus polybractea Chemotyp Crpyton
Flohminze (Mentha pulegium) auch bekannt als Penny Royal
Heiligenkraut (Santolina Chamaecyparissus) sollte ebenso nicht verwendet werden.
Kampher (Cinnamomum camphora)
Kümmel (Carum carvi)
Lavendelsalbei (Salvia lavandulifolia)
Liebstöckel (Levisticum officinale)
Oregano (Origanum vulgare)
Petersilie (Petroselinum crispum)
Rainfarn (Tanacetum vulgare)
Raute, die Weinraute (Ruta graveolens)
Sade-Baum (Juniperus sabina)
Salbei (Salvia officinalis)
Salbei griechisch (Salvia fructicosa)
Sassafras (Ocotea pretiosa)
Schopflavendel (Lavandula stoechas)
Spearmint (Mentha spicata)
Sternanis (Illicium verum)
Thuja (Thuja occidentalis)
Verbene (Lippia citriodora)
Wermut (Artemisia absinthum)
Ysop (Hyssopus officinalis)

Die Liste ist zwar etwas lang geworden, aber ich denke, viele der Öle sollte es nicht mehr im Handel geben. Trotzdem habe ich sie jetzt einfach mal mit aufgeschrieben.

Liebe Grüße

Gabriela


Anmerkung! 20.06.2002 (10:44 Uhr) Gabriela
Ebenso sollten keine innerlichen Einnahme in der Schwangerschaft gemacht werden.

Die Bemerkung mit dem Handel bezieht sich auf die Anmerkungen, wie beim Beifuss, da diese ätherischen Öle in der Aromawellness oder -therapie keine Verwendung finden, da die toxischen Bestandteile überwiegen. Dies gilt auch noch für das Sassafrasöl. Es ist leider kaum zu glauben, aber hin und wieder findet man die Öle immer noch. Die Krönung, die ich bisher gesehen habe, war im Internet eine gepostete Mischung für ein Bauchmassageöl bei Schwangerschaftsstreifen und das noch in hoher Dosierung mit Beifussöl.

Man kann immer wieder nur sagen, dass ätherische Öle zwar Naturheilmittel sind, aber diese auch schädlich wirken können. Es gibt Fälle, in denen Schwangere ihre Kinder aufgrund blödsinniger Mischungen verloren haben, ebenso Babies gestorben sind, weil das schöne Eukalyptusöl (Eukalyptus globulus) ja so toll bei verschnupften Babynasen hilft. Momentan reagiere ich halt ziemlich empfindlich auf speziell dieses Gebiet "Schwangere und Babies", weil selber schwanger und bei der Suche im Internet nach schönen Babyseiten oder Infos, ich auf großen Unsinn stosse. Das ärgert mich.

Liebe Grüße

Gabriela
Liebe Gabriela,

Du hast recht, dass viele Leute aus Unwissen die Öle falsch anwenden.
Ich finde aber, dass Verbote und Zensur in jeder Form, sei es Internet, Fernsehen, Presse, Apotheke, oder eben auch ätherische Öle nicht der richtige Weg gegen falsche Anwendung sind. Ein besserer Beipackzettel dürfte da vollkommen ausreichend sein. Denn wer sich schaden will, tut das in jedem Bereich und dem ist auch nicht zu helfen.
Unsinnige Verbote und Prohibitionen gibt es zur Genüge und was der eine gefährlich findet, kann ein anderer als wertvolle Zutat händeringend (bin da ein Spezialist für Spezialzutaten) irgendwo in in fraglicher Qualität suchen.
Information ist ein Muss - Zensur ein Schritt in die Steinzeit. Erst recht bei pflanzlichen Substanzen.
Aber mit den anderen Dingen hast Du vollkommen recht und wenn man selbst in der Situation ist, steht man noch mehr dahinter. Beratung beim Verkauf durch sachkundige Aromakologen wie Dich wäre auch ein Schritt in die richtige Richtung, denn ich finde Deinen Rat unverzichtbar und sehr bereichernd.

Vor Allem kann und will man die Menschheit nicht bewahren, denn dann sollten zuerst mal auch Zigaretten und Alkohol auf Rezeptpflicht umgestellt werden....und fettes Schweinefleisch...und was sonst noch so fürs Sterben angerechnet wird...

Sonnige Grüße
Andi
Liebe Andi,

Du hast ja vollkommen Recht! Ein schöner Satz von Monika Werner sei hier zitiert: Es gibt keine schlechten Öle, nur schlecht informierte Verbraucher!

Dem kann ich mich nur anschließen. Nur was nutzt das, wenn die Käufer keine Infos über die ätherischen Öle und deren Anwendung bekommen, die sie kaufen?

Nur werde ich langsam übervorsichtig, was das Kapitel Schwangerschaft und Babies angeht! Denn in der Apotheke kannst Du Präparate kaufen, mit ätherischen Ölen in DAB-Qualität, wie Kampher-, Kümmel- oder Pfefferminzöl. Im Elternheft empfiehlt ein Kinderarzt Euminz bei Kopfschmerzen von Babies. Soweit so gut, nur dass in den DAB-Präparaten der Apotheke oder der Pharmaindustrie die Inhaltsstoffe der ätherischen Öle verändert wurde, bzw. die Wirkstoffe entzogen wurden. Wird hier eine Mischung mit reinen ätherischen Ölen nachgemischt, sieht die Sache schon wieder anders aus.

Aber letztendlich muss jeder Verbraucher selber wissen, wie er ätherische Öle anwendet und was er damit macht. Trotzdem gehören die aufgelisteten ätherischen Öle nicht in "pflegende" oder "heilende" oder "duftende" Produkte von Schwangeren oder Kleinkindern. Gerade die Gruppe mit einem hohen Monoterpenketongehalt gilt in Frankreich als verschreibungspflichtige Arzneimittel und nicht wie bei uns, als freiverkäufliche. Und auch in Deutschland wird darüber nachgedacht bestimmte ätherische Öle als verschreibungspflichtige Arzneimittel zu deklarieren, einfach weil zuviel "Unfälle" damit passieren.

Es gibt so viele ätherische Öle, die einfach gut tun, wie Lavendel fein, Rose oder die Rosengeranie, Benzoe Siam, der zu den Kuscheldüften gehört oder die erfrischenden Zitrusdüfte, die gerade jetzt in der Sommerhitze ihr Gutes tun.

Liebe Grüße

Gabriela



Hallo Gabriela,

herzlichen Dank für die ausführliche Info.

Habe mir ein Akne-Gesichtswasser vor der Schwangerschaft gemixt und nun war ich ein wenig verunsichert. Ich werde es Dank Deines ausführlichen Rates nicht verwenden.

Liebe Grüße und ganz lieben Dank
Hallo Ypsen,

vielleicht war mein Posting viel zu negativ und Andi hats sofort gemerkt. Schreib doch bitte Deine Mischung und ich geb dann meinen Senf dazu.

Weil es gibt wirklich viele ätherische Öle, die in der Schwangerschaft hilfreich sind, auch bei Hautproblemen oder sonstigem. Ein Superbuchtipp ist hierzu von Ingeborg Stadelmann die Hebammensprechstunde. Sie beschreibt auch viele Mischungen mit ätherischen Ölen, die sehr hilfreich sind, wobei einige, wie das wehenfördernde Öl nicht von Laien nachgemischt werden soll. Ehrlich gesagt ich trau mir das auch nicht zu.

Liebe Grüße

Gabriela
Hey Du,

keine Panik, ist schon alles richtig angekommen. Ich habe meine Mischung aus Aromatherapie von Clare Maxwell-Hudson. Die beschreibt im hinteren Teil mehrerer Kombinationen, welche genau ich aus den Vorschlägen genommen habe kann ich leider nicht mehr rekapitulieren. Daher werde ich es einfach bis nach der Schwangerschaft (wenn es bis dahin nicht ranzt) aufheben. Lieben Dank für Deine Führsorge. Toll zu wissen, dass eine Fachfrau Ihre Augen offen hält.

Einen schönen Abend

Ypsen





Hallo Ypsen,

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> vielleicht war mein Posting viel zu negativ und Andi hats
> sofort gemerkt. Schreib doch bitte Deine Mischung und ich
> geb dann meinen Senf dazu.
>
> Weil es gibt wirklich viele ätherische Öle, die in der
> Schwangerschaft hilfreich sind, auch bei Hautproblemen
> oder sonstigem. Ein Superbuchtipp ist hierzu von Ingeborg
> Stadelmann die Hebammensprechstunde. Sie beschreibt auch
> viele Mischungen mit ätherischen Ölen, die sehr hilfreich
> sind, wobei einige, wie das wehenfördernde Öl nicht von
> Laien nachgemischt werden soll. Ehrlich gesagt ich trau
> mir das auch nicht zu.
>
> Liebe Grüße
>
> Gabriela

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